Städtebaulicher Wettbewerb
Das Freiberger Zentrum wurde in den 1970er Jahren als gemeinsame Mitte für alle Ortsteile mit vielfältigen Funktionen geplant und realisiert. Die Freiberger Mitte hat sich in der Nutzung bewährt, sie wird von der Bevölkerung gut angenommen, ist jedoch inzwischen in die Jahre gekommen. Sowohl städtebaulich als auch funktional gibt es Erneuerungsbedarf. Das Freiberger Zentrum soll als kommunikative, soziale Mitte, als Ort der Bildung, des Einkaufs, der Verwaltung und Kultur sowie für Dienstleistung, ärztliche Versorgung und Sportangebote weiterentwickelt werden.
Die städtebauliche Neuentwicklung des Freiberger Zentrums begann mit dem Neubau der Oscar-Paret-Schule, die im September 2022 eingeweiht wurde. Durch das Verrücken des Standortes der Schule nach Westen und den Abbruch des Altbaus ergeben sich neue Flächenverfügbarkeiten. Das Freiberger Rathaus ist grundlegend und dringend sanierungsbedürftig, zudem gibt es Erweiterungsbedarf. Die Stadtpolitik diskutierte verschiedene bauliche und städtebauliche Optionen: Sanierung des Rathauses und Neubau eines „Hauses der Bürgerinnen und Bürger“ an anderer Stelle oder Zusammenfassung der Funktionen in einem Neubau, der alle Funktionen und Nutzungen unter einem Dach vereint.
In der ersten Planungsphase wurden zwei Konzepte untersucht, die den Erhalt des alten Rathauses oder einen Neubau des Rathauses berücksichtigen.
Nach Auswertung beider Projekte entschied die Stadt Freiberg, dass der Erhalt des Baukörpers des derzeitigen Rathauses eine authentische städtebauliche und architektonische Lösung ermöglicht. Das Gebäude ist in der Öffentlichkeit in Freiberg am Neckar positiv verankert und Bestandteil der jüngeren Geschichte der Stadt. Vor diesem Hintergrund soll das Bauwerk eine neue öffentliche Nutzung erhalten, beispielsweise als Bürgerhaus oder Bibliothek. Für die Stadtverwaltung soll ein Rathaus neu geplant werden.